Dienstag, 3. Juli 2012

Problemarbeit Computer in Schulen. Beispiel Deutsch Schularbeit

Mit der Jahrtausendwende nimmt der Wandel vom klassischen Papier zu Plastik- beziehungsweise Aluminiumgehäusen mit Elektronikschaltkreisen in unseren Klassenzimmern seinen Lauf. Natürlich ist von PCs (Personal Computern) die Rede. Zwischen den Jahren 1998 bis 2002 wurde der Computer für die Mittelschicht der Bevölkerung erschwinglich. Massentaugliche Peripherie wurde durch die steigenden Umsätze immer beliebter und besser. Bei Computerhardware ist es meistens so, dass sie am Anfang (beim „Release“, Verkaufsstart) sehr teuer ist und nach einigen Monaten aufgrund von technischen Neuerscheinungen immer billiger wird; sozusagen generalüberholt wird. Heutzutage (Dez 2011) ist man mit einem Computer aus dem Jahr 2007 noch nicht auf einem veralteten Stand der Technik.

Nicht alle Schulen gestatten den Einsatz von Computern im Unterricht. Doch es findet sich an jeder Schule mindestens ein Raum der ca. 15 – 30 PCs beinhaltet - und zwar der Informatikraum. Das bedeutet, dass mittlerweile alle Schulen auf neue Technologien und Medien zugreifen.

Als ich im Jahre 2000 in die erste Klasse meines Realgymnasiums kam, bekamen alle Schüler einen riesigen Atlas, mindestens zehn Schulbücher und sogar Wörterbücher für die Sprachen Deutsch und Englisch. All diese Medien kann man heute mit einem einfachen Notebook, einem portablem Computer, ersetzen, indem man die nötigen Programme auf das Gerät installiert. Heutzutage sind nicht einmal mehr Programme dazu nötig, da auf fast allen Geräten schon ein Web Browser vorinstalliert ist und nur Zugang zum Internet benötigt wird um auf zum Beispiel Enzyklopädien zuzugreifen zu können. Ein Atlas wird auch überflüssig. Große Internetkonzerne (beispielsweise Google, Microsoft) haben bereits die gesamte Weltkugel durch Satelliten kartographieren lassen und das Kartenmaterial ins World Wide Web gestellt. Die Schulbücher könnten ersetzt werden, indem der gesamte Schulstoff einfach auf einer schulinternen Plattform zur Verfügung gestellt wird (wie die Moodle Plattform der Schule am Henriettenplatz). Natürlich müssten die Autoren bezahlt werden, da sonst niemand sehr verlässliche Daten bzw. Schulstoff aufschreiben würde. Es kann aber auch sein, dass die Schulbücher in zehn Jahren einfach durch die freie Enzyklopädie „Wikipedia“ ersetzt werden. Vom jetzigen Standpunkt aus gesehen besitzt diese Webseite schon sehr brauchbares Material und wird ständig erweitert. Wörterbücher, die extreme Papierfresser sind, sind auch schon längst im Internet zu finden. Und dazu noch kostenlos und sehr benutzerfreundlich.

Wenn es um die Schule geht befinden wir uns zurzeit wirklich in einer regelrechten Wendezeit zwischen dem Medium Schulbuch und dem Medium Computer bzw. des Notebooks. Um wie viele Kilogramm ist die Schultasche eines Kindes, welches einen Laptop zur Schule trägt, leichter im Vergleich zu einem Kind, das an einem gegebenen Tag die Fächer Mathematik, Deutsch, Physik, Biologie, Geographie hat? Man wird bestimmt einen Unterschied von fünf bis zu zehn Kilogrammen merken. Natürlich können diese Schüler ihre Schulsachen in Spinden in der Schule verschließen und dort lassen. Voraussetzung dafür ist, dass die Schule solche Spinde besitzt.

Das Internet besteht nicht nur aus hochqualitativen Webseiten. Wer genug Erfahrung mit dem Internet hat, weiß, welchen Quellen man vertrauen darf und welchen auf gar keinen Fall. Webseiten, die sehr amateurhaft aufgebaut sind, werden als private Homepages klassifiziert. Wem vertrauen Sie mehr? Der Webseite des ORF oder einer Fanseite von Hansi Hinterseer? Beide Seiten können korrekte Daten und Fakten liefern. Ein Redakteur vom ORF kann aber auch eine Nachricht fälschen. Man sollte bei der Suche nach Daten sehr selektiv vorgehen. Jedoch passiert es heutzutage nicht so oft, dass ganze Webseiten gehackt werden. Öfter kommt es vor, dass Webseiten „außer Gefecht“ gesetzt werden. Durch sogenannte DoS (Denial of Service = 100.000 Seitenaufrufe in wenigen Sekunden) Attacken. Peinlich wird es, wenn ganze Bankenserver ausfallen und Kunden nicht an ihr Geld kommen. Oder wenn beispielsweise Überweisungen wochenlang hinausgezögert werden. Dies passiert nicht nur durch feindliche, „menschliche“ Angriffe sondern auch durch Softwarefehler, durch sogenannte „Bugs“. Durch sie können Computersysteme ausfallen oder Informationen nach außen gelangen, die eigentlich streng geheim bleiben müssten. Sehr empfindlich ist die drahtlose Kommunikation in Firmen und auf Schulen, da hier sehr viel „mitgelesen“ und „ausgeschnüffelt“ werden kann. WLAN (Wireless Local Area Network) ermöglicht einen Datenaustausch innerhalb einer Reichweite von 30 Metern. Sitzt nun ein Hacker im Nebengebäude einer Firma und das Firmennetzwerk ist schwach verschlüsselt, kann dieser Angreifer innerhalb von Minuten eindringen und anfangen Daten „abzufangen“. Er kann freigegebene Daten löschen, manipulieren, verschieben und ins Internet hochladen. An Schulen wären die Folgen eines solchen Angriffs auch nicht ohne Konsequenzen. Abgespeicherte Hausaufgaben oder Schularbeiten können dadurch gefährdet werden. Unrentabel wäre es, alle Laptops von Schülern in „Laptopklassen“ per Kabel zu vernetzen. Da kommt die Möglichkeit einer drahtlosen Verbindung sehr gelegen. Alle Schüler haben Internet, können sich gegenseitig Dateien schicken, deren Laptop kann aber auch von Computerviren befallen werden, sodass das Notebook unbrauchbar wird. Der Virus kann sich dann durch das gesamte Netzwerk „fressen“.

Brisant wird es, wenn es um die Benotung der Schüler geht. Dies wird heutzutage ebenfalls an sehr vielen Schulen digital abgewickelt. Studienkoordinatoren haben an der Schule am Henriettenplatz einen Benutzenamen und ein Passwort und können Schülern abgeschlossene Module anrechnen und sie in Module (Kurse) inskribieren - ein Paradies für einen Angreifer, da es sich hier um höchstbrisante Daten handelt. Mal hier und da etwas umstellen und schon bricht das ganze System zusammen. Hunderte Schüler beschweren sich bei der Schulleitung und die Apokalypse nimmt ihren Gang. Doch ganz so leicht ist das nicht. Um Usernamen und Passwort zu knacken bedarf es erstens viel Zeit und zweitens sehr viel „Know How“.

Den Fortschritt wird man nicht aufhalten können. Selbst die katholische Kirche kommuniziert über PCs und das Internet. Wichtig ist nur, Software, die sensible Daten auffasst, unter allen Sicherheitsaspekten zu testen und lokale Intranets, die Wireless LAN einsetzen, entsprechend abzusichern.

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